Mein linkes Auge ist fest zugekniffen, das rechte presse ich fest auf das Spektiv – ein riesiges Fernrohr zum Beobachten von Vögeln. „Wir fangen bei dem Priel dort an, dann an den Pfählen da hinten entlang rüber bis zur Straße“, ruft Ella gegen den Wind. Mit der einen Hand bewege ich das Spektiv sehr langsam von rechts nach links und blicke über die Weide. Mit der anderen umklammere ich fest ein kleines silbernes Zählgerät und drücke: 1,2,3,4… Nach kurzer Zeit beginnt mein offenes Auge zu tränen, hunderte Ringelgänse verschwimmen durch das Fernrohr zu einer grauschwarzen Masse.
Ich muss noch einmal von vorne anfangen und verstehe: Ringelgänse zählen ist etwas für Profis!
Dieser Artikel erschien in der Lebensart Westküste, Ausgabe März & April 2018.